Mein Einstieg in die Naturkosmetik - Zahnpflege begann aus der Not heraus – und zwar in Düsseldorf.
Als mir klar wurde, dass natürliche Alternativen für mich besser funktionieren, ließ mich das Thema der selbstgemachten Zahnpasta nicht mehr los. In meinem heutigen Blogbeitrag teile ich meine Erfahrungen und Rezepte aus den letzten sechs Jahren:
Vor genau sechs Jahren
reisten Gerhard, mein Mann, und ich für drei Tage nach Düsseldorf. Am Freitagabend im Hotel rief mein Mann aus dem Badezimmer: „Hast du die Zahnpasta dabei?“
„Ups, vergessen!“, musste ich zugeben. Da es am Freitagabend keine Möglichkeit mehr gab, Zahncreme zu kaufen, und wir am Samstag den ganzen Tag unterwegs waren, blieb uns nichts anderes übrig, als auf eine Alternative zurückzugreifen.
Gerhard, ganz pragmatisch, schlug vor: „Dann nehmen wir halt die Sole-Seife und putzen uns damit die Zähne.“ Gesagt, getan – wir putzten uns drei Tage lang die Zähne mit der Sole-Seife, (die heutige "Klare Haut") und fuhren am Montag noch zu einem Bekannten nach Bonn.
Kaum hatten wir die Tür geöffnet, bemerkte unser Bekannter, noch bevor er uns begrüßte: „Wow, habt ihr weiße Zähne!“ Wir sahen uns an, lachten und dachten: „Okay, das funktioniert.“
Das war unser Einstieg in die natürliche Zahnreinigung und Zahnpflege.
Das nächste Rezept, das ich ausprobierte, war eine Mischung aus indischen Gewürzen:
- 50 g Kokosöl
- 4 g Kurkuma am Stück
- 3 ganze Pfefferkörner
- 7 ganze Nelken
- 3 ganze Wacholderbeeren
- Salbei, getrocknet oder frisch
Die Gewürze und Kräuter klein hacken oder mörsern, dann das Kokosöl mit den Gewürzen in einem Topf erwärmen und die Mischung neun Stunden ziehen lassen.
Nach diesen neuen Stunden das erkaltete Öl nochmals kurz erwärmen, um es wieder flüssig zu bekommen, die Gewürze abseihen und in ein kleines Glas mit Schraubverschluss füllen. Das Glas beschriften.
Diese Mischung ist bei Zimmertemperatur etwa acht Wochen haltbar.
Nachdem ich dieses Rezept getestet hatte, war ich begeistert:
„Wow, das gibt’s ja nicht! Was habe ich für schöne Zähne und ein glattes Zahngefühl!“ Kurkuma legt einen Schutzfilm auf die Zähne, und erstaunlicherweise bleiben sie trotz der gelben Farbe des Kurkumas schön weiß.
Meine Parodontose verschwand nach kurzer Zeit, und die Schmerzen sowie die Empfindlichkeit an den Zahnhälsen bei kalten Speisen und Getränken waren komplett weg. Kurkuma ist bekannt für seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Sogar bei Karies hatte ich weniger Probleme.
Anruf einer Zahnarzthelferin
Eines Tages erhielt ich einen Anruf von einer Zahnarzthelferin, die sich ebenfalls mit natürlicher Zahnpflege beschäftigte. Sie erzählte mir von einem Buch eines englischen Autors, in dem es um natürliche Zahnpflege ging. Sie erklärte mir, dass Fluorid in der Zahnpflege entbehrlich sei, da sich der Zahnschmelz mit der Zeit und der richtigen Pflege selbst regenerieren könne.
Deshalb war sie auf der Suche nach Kernseife ohne Glycerin. Bei unserer Kernseife hatten wir das Glycerin entfernt, und sie war froh, bei uns eine geeignete Seife gefunden zu haben. Das musste ich natürlich an mir austesten.
Dieses Gespräch war für mich der Startschuss, die Zähne in den nächsten Jahren mit Kernseife zu putzen. Doch immer wieder stellte ich mir die Frage: Warum sollte Kernseife ohne Glycerin besser für die Zähne sein?
Zwischendurch habe ich immer mal wieder mit der Sole-Seife, oder mit unserer Frische-Minz-Seife, die beide Glycerin enthalten, geputzt.
Beide Varianten sind gut, aber die beste Entdeckung habe ich erst vor Kurzem gemacht:
Im Mai diesen Jahres waren wir in Österreich, und mein Mann Gerhard hatte eine Nagelbettentzündung am Fuß. Da es wieder einmal Wochenende war und wir nichts anderes zur Hand hatten, gab ich ihm meine Kernseife, um seinen Fuß darin zu baden und eine dicke Schicht Kernseifenpaste aufzutragen.
Mit dieser Kernseife konnte und wollte ich mir die Zähne natürlich nicht mehr putzen und bin daher auf die Honigseife umgestiegen, die ich zur Zeit immer dabei habe.
Vom Ergebnis meiner Zähne war ich begeistert. Meine Zähne wurden noch weißer als mit der Kernseife, fühlen sich sauberer und besser an als je zuvor. Ab und zu gebe ich noch einen Tropfen Teebaumöl für ein gutes Mundgefühl dazu.
Honig in der Zahnpflege
In meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass Honig ein hervorragendes Mittel in der Zahnpflege ist, da er entzündungshemmend und antibakteriell wirkt. Fachleute für Bienenprodukte haben uns das schon vor Jahren empfohlen – trotz des hohen Zuckergehalts, soll es gut funktionieren.
Teebaumöl ist ebenfalls entzündungshemmend und antibakteriell. Es sorgt für ein gutes Mundklima und soll sogar gegen Karies helfen. Es sollte jedoch nur stark verdünnt angewendet werden und niemals pur.
Glycerin in Zahnpasta
Jana-Lea sah einen Beitrag auf Galileo, in dem gezeigt wurde, dass in einigen Zahncremes Knochenpulver verarbeitet wird. Die Hersteller müssen das nicht auf der Verpackung deklarieren, und auch das Glycerin in diesen Produkten stammt häufig aus Schlachtabfällen oder Mineralölproduktionen. Das ist wohl auch der Grund, warum die Zahnarzthelferin eine Seife ohne Glycerin gesucht hat.
In unseren Naturseifen ist das natürliche Glycerin durch die Verseifung der Öle auf natürliche Weise enthalten und ist für die Haut ein natürlicher Feuchtigkeitsspender.
In der Kernseife entfernen wir das Glycerin, um einen höheren Reinigungseffekt zu erzielen.
Wenn du wissen möchtest, warum wir auf Fluorid in unserer Zahnpasta verzichten, welche weiteren Zusatzstoffe in herkömmlichen Zahncremes enthalten sind und wie ich Flecken von meinen Zähnen auf natürliche Weise entferne, dann höre in unseren Podcast „Mutter-Tochter-Gespräche“ ab Minute 00:07:36:26 rein.
Unsere Gespräche sind auf YouTube, Spotify und ITunes zu finden unter: Hautwohl. Oder lies einfach hier weiter!
In unseren Gesprächen teilen wir ausschließlich unsere eigenen Erfahrungen und die von Menschen, die uns von ihren Erlebnissen mit Naturkosmetik berichtet haben. Wir geben keine Empfehlungen oder Ratschläge. Bei gesundheitlichen Problemen bitte immer einen Arzt konsultieren.
So geht unser Mutter-Tochter Gespräch in der Natur weiter:
Jana-Lea: Glycerin in herkömmlichen Zahncremes erkennt man oft am Preis. Wenn eine Zahncreme besonders günstig ist und Glycerin enthält, kann man davon ausgehen, dass sie entweder aus Mineralöl oder tierischen Fetten gewonnen wurde.
Da stellt sich die Frage, ob man solche Inhaltsstoffe wirklich in seinem Mund haben möchte. Nachdem ich mich intensiver mit diesem Thema beschäftigt habe, wurde mir klar, dass viele Zahncremes auch Säuren enthalten. Da wir unsere Zahncreme täglich verwenden und automatisch ein wenig davon schlucken, gelangen diese Stoffe auch in unseren Körper.
Wie gelangt Zahncreme in unseren Körper und in unseren Blutkreislauf
Melanie:
Ich glaube nicht, dass wir bewusst Zahncreme schlucken, sondern dass die Schleimstoffe in unserem Mund diese Stoffe in den Magen und in unseren Blutkreislauf transportieren. Diese Schleimstoffe haben eine Funktion, wie man zum Beispiel bei der Einnahme von homöopathischen Mitteln bemerkt.
Ich fand dieses Thema sehr spannend und war mir dessen vorher nicht bewusst. Tatsache ist, dass diese Inhaltsstoffe auf jeden Fall in unseren Körper gelangen. In einem Podcast haben wir bereits über bedenkliche Inhaltsstoffe in Zahncremes gesprochen, wie zum Beispiel SLS (Sodium Lauryl Sulfate), das für den Schaum sorgt. SLS steht im Verdacht, hormonell zu wirken und krebserregend zu sein.
Weitere bedenkliche Inhaltsstoffe von Zahnpasta
Jana-Lea:
Ein weiteres bedenkliches Mittel ist Triclosan, das ähnlich wie SLS hormonverändernd wirken kann. Zudem findet man in vielen Zahncremes Mikroplastik. All das sind Stoffe, die man eigentlich nicht in seinem Körper oder Mund haben möchte. SLS steht für Sodium Lauryl Sulfate, ein Schaumverstärker, der auch in vielen anderen Produkten zu finden ist. Diese Erkenntnisse habe ich dazu gebracht, auf herkömmliche, günstige Zahncremes zu verzichten und alternative Rezepte auszuprobieren, wie zum Beispiel selbstgemachte Zahncreme auf Basis von Kokosöl.
Morgentliches Ölziehen im Trend
Tipp von Jana-Lea:
Viele kennen das Ölziehen: Man nimmt morgens nach dem Aufstehen einen Esslöffel hochwertiges Öl in den Mund, zum Beispiel ein natives Bio Olivenöl und zieht es für 5 bis 10 Minuten von einer Seite zur anderen.
Das soll antibakteriell wirken und die Schleimhäute stärken. Ich fand das Konzept interessant, aber da ich morgens wenig Zeit habe, beschloss ich, Kokosöl in meiner selbstgemachten Zahncreme zu verwenden.
Ich habe das Rezept aus unserem Naturkosmetik-Buch nachgemacht und bin damit sehr zufrieden. Meine Zähne fühlen sich glatt und geschützt an, und ich bin überzeugt, dass die Inhaltsstoffe wie Kurkuma, Salbei und Nelken, die alle antibakteriell und entzündungshemmend wirken, dazu beitragen.
Diese Praxis ist auch in der ayurvedischen Lehre verankert. Ich verwende diese Kurkuma-Zahncreme jedoch nicht ständig, da sie selbst hergestellt werden muss und ich manchmal nicht dazu komme. Daher habe ich auch eine Sole-Zahncreme, die etwas teurer ist, aber ich weiß, dass sie frei von bedenklichen Inhaltsstoffen ist. Seife habe ich bisher noch nicht als Zahncreme verwendet, obwohl ich positive Rückmeldungen darüber erhalten habe.
Brauchen wir Fluorid?
Melanie:
Zum Beispiel schrieb mir eine Frau, die Entzündungen im Mund hatte, dass diese nach der Verwendung von Kernseife zurückgingen. Auch mein Zahnarzt bemerkte, dass sich meine Zahngesundheit verbessert hat, obwohl er nicht unbedingt meiner Meinung nach ist, was Fluorid betrifft. Ich persönlich verzichte auf Fluorid, da es laut meinen Recherchen aus Industrieabfällen stammt, was ich mir nicht im Mund vorstellen kann. Obwohl Fluorid als wichtig im Kampf gegen Karies gilt, gibt es auch Hinweise darauf, dass es hormonell wirken kann.
Man muss für sich selbst entscheiden, welche Quellen man kennt und worauf man Wert legt. Ich habe festgestellt, dass ich selbst von teureren, herkömmlichen Zahncremes Magenschmerzen bekomme, und bin daher auf natürliche Alternativen umgestiegen.
Wenn ich mal das Bedürfnis nach einem frischen Geschmack im Mund habe, verwende ich verdünntes Teebaum- oder Pfefferminzöl. Diese ätherischen Öle sind jedoch sehr konzentriert und müssen stark verdünnt werden.
Industrielle Zahncremes schmecken süß
Jana-Lea:
Mir ist auch aufgefallen, dass herkömmliche Zahncremes extrem süß schmecken, was mir mittlerweile unangenehm ist. Früher habe ich das gar nicht bemerkt, aber nach einer Weile mit natürlichen Zutaten erscheint ein der Geschmack schnell wie ein Bonbon. Diese süßen und künstlichen Duftstoffe empfinde ich inzwischen als unangenehm.
Interessanterweise können auch Hautprobleme wie Pickel am Kinn durch die Verwendung günstiger Zahncremes verursacht werden, wenn die Zahnpasta beim Putzen die Haut um den Mund herum berührt.
Weiße Zähne mit Kraft der Natur
Melanie:
Ein weiterer Tipp, den ich für mich entdeckt
habe, ist die Verwendung von Aktivkohle, um Verfärbungen auf den Zähnen zu entfernen. Früher musste ich regelmäßig zur Zahnreinigung, aber seit ich etwa alle 12 Wochen Aktivkohle verwende, ist das nicht mehr nötig. Ich beziehe die Aktivkohle online und verwende sie, indem ich meine Zahnbürste in das Pulver tauche und mir damit die Zähne putze. Die Aktivkohle reinigt die Zähne effektiv, ohne sie schwarz zu färben.
Zusammengefasst gibt es viele natürliche Alternativen für die Zahnpflege:
Kräuter wie Salbei und Nelken wirken entzündungshemmend und antiseptisch und können in selbstgemachten Zahncremes verwendet werden. Auch Xylit wird oft in Rezepten empfohlen, aber ich persönlich verzichte darauf. Es ist wichtig, Rezepte auszuprobieren und sie an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Jana-Lea:
Auf YouTube findet ihr ein Video, in dem ich zeige, wie ich meine Zahncreme selbst herstelle. Das Rezept und viele weitere findest du auch in unserem Buch Zero Waste Kosmetik.
Sichere dir einen Platz! Es finden endlich wieder Kurse auf unserem Bauernhof statt mit begrenzter Teilnehmerzahl:
Detox deinen Alltag
Am Freitag, den 20. September von 17.00 - 20.00 Uhr
und
Natürliche Haushaltsreinigung
Am Samstag den 21. September 24 von 14.00 - 17.00 Uhr
Wir freuen uns auf dich!
Melanie und Jana-Lea