Warum ich ständig fettige Haare hatte und wie Haarseife alles verändert hat
Vor meiner Zeit als Seifensiederin hatte ich ständig mit fettigen Haaren zu kämpfen.
Tägliches Haarewaschen war für mich ganz normal, manchmal sogar zweimal am Tag. Wenn ich abends noch ausgehen wollte, hatte ich oft das Gefühl, meine Haare müssten schon wieder gewaschen werden. Sie sahen schnell strähnig, ungepflegt und „lätschig“ aus.
Lange Haare zu tragen war für mich undenkbar:
Der Haaransatz schmerzte, als wäre die Kopfhaut überreizt, und in den Spitzen hatte ich Spliss. Ich probierte mich durch unzählige Shampoos, speziell gegen fettige Haare, aber nichts half.
Im Gegenteil: Ich bekam von vielen Produkten schlimmen Juckreiz, die Kopfhaut wurde immer trockener, und die Talgdrüsen produzierten daraufhin noch mehr Fett.
Also genau das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte.
Warum bekommen wir eigentlich fettige Haare?
Heute weiß ich, dass fettige Haare oft das Ergebnis einer überforderten, aus dem Gleichgewicht geratenen Kopfhaut sind. Die Talgproduktion ist grundsätzlich etwas Gutes, sie schützt Haut und Haar. Aber wenn wir:
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zu häufig waschen,
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aggressive Tenside verwenden,
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unsere Kopfhaut austrocknen,
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oder ständig neue Produkte ausprobieren,
gerät sie aus dem Takt.
Die Haut beginnt dann, mehr Fett zu produzieren, um den Mangel auszugleichen und schon stecken wir in einem Kreislauf.
Wie ich das durchbrochen habe
Der Wendepunkt kam, als ich begann, meine eigenen Seifen zu sieden.
Nachdem ich meine Haut auf Naturseife eingestellt hatte und ich ein befreites, gutes Gefühl dabei hatte, wollte ich es ebenfalls für die Haare ausprobieren.
Ich habe viel gelesen, ausprobiert, verworfen und neu entwickelt.
Mein Ziel: Eine Haarpflege, die wieder mit der Kopfhaut zusammenarbeitet und nicht gegen sie.
Die Umstellung war, ehrlich gesagt, sie war nicht leicht.
Ich will ganz offen sein: Die Umstellung von Shampoo auf Haarseife war kein Spaziergang.
Die Haare fühlten sich anfangs stumpf an, der Ansatz fettete immer noch schnell, und die Längen wirkten trocken.
Aber ich wusste, dass meine Kopfhaut Zeit braucht, um sich zu regulieren und ich gab ihr diese Zeit.
Ich habe:
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nur alle 3–4 Tage gewaschen, auch wenn es schwerfiel.
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eine saure Rinse (mit Apfelessig) nach jeder Wäsche verwendet, um den pH-Wert auszugleichen.
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die Haare nur mit weichem Wasser oder gefiltertem Wasser gespült.
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auf Hitzestyling und chemische Produkte komplett verzichtet.
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täglich eine Naturhaarbürste verwendet, um den Talg der Fettdrüsen vom Ansatz in die Längen zu verteilen.
- Eine ayuverdische Ölkur durchgeführt. In der Badewanne Kokosöl über die Kopfhaut geschüttet und es ca 3 Tage mit Kopfbedeckung einwirken lassen.
Monat für Monat wurde es besser.
Eines Tages kam der Aha-Moment: Plötzlich waren meine Haare im Gleichgewicht.
Kein fettiger Ansatz mehr nach einem Tag. Kein Juckreiz. Kein Spliss. Stattdessen glänzende, kräftige, zufriedene Haare und eine entspannte Kopfhaut.
Und meine Haare wurden fülliger und stärker.
Heute haben meine Haare einen sichtlich natürlichen Glanz und Fülle. Ich fühle mich mit meinen Haaren so wohl wie noch nie in meinem 53 jährigen Leben. So lange Haare hatte ich noch nie.
Es ist eine echte Befreiung für meine Kopfhaut und meine Haare.
Heute brauche ich nur noch einmal pro Woche Haarseife.
Mein Tipp an dich, wenn du auch fettige Haare hast:
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Geduld. Deine Kopfhaut braucht Zeit, um sich zu regulieren.
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Setze auf milde, handgesiedete Haarseifen, ohne Duftstoffe oder künstliche Zusätze.
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Teste, was dir wirklich guttut, nicht jeder braucht Apfelessig oder weiches Wasser, aber probier es aus.
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Vertrau auf deinen Körper. Er weiß, was er tut, wenn wir ihn lassen.
Und wenn du meine Haarseife bei fettigen Haare testen willst, die unter anderem mit Traubenkernöl, Jojobaöl und Bier bei mir gute Dienste erweist, dann schau mal hier nach:
Autorin: Melanie
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